Einige Lebensbereiche wurden durch die Corona-Krise komplett auf den Kopf gestellt. Arbeiten und studieren von Zuhause, Kurzarbeit und Home-Office. Mit vielen dieser Bereiche musste man sich vor der Pandemie nicht oder kaum auseinandersetzen. Doch was hat sich in den Leben der Menschen nachhaltig verändert und was wird wieder in den Zustand vor der Krise zurückkehren?

Veränderte Gewohnheiten

Laut einem Artikel der ZEIT vom April, haben sich bereits einige Veränderungen in unseren Alltag eingeschlichen.  Zum Beispiel zeigen Daten einer Schlaftracking-App von Apple auf, dass die Menschen durchschnittlich später aufstehen aber trotzdem weniger schlafen. So schlafen sie im Durchschnitt 20 Minuten länger als vor der Corona-Pandemie, was daraus resultieren könnte, dass aufgrund von Home-Office, der Weg zur Arbeit morgens wegfällt.

Ebenfalls hat sich das Einkaufverhalten der Deutschen verändert. So genannte „Krisenlebensmittel“ wie zum Beispiel Toilettenpapier, Seife, Mehl und Reis wurden seit Ende Februar massenhaft eingekauft. Ebenso wie Desinfektionsmittel, zeitweise stieg der Absatz laut einem Artikel der Tagesschau um bis zu 800%. Der Einbruch dieser Verkaufszahlen kam schnell, aber auch nur aus einem Grund, es gab schlichtweg keines mehr.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie im Supermarkt der Kauf von Klopapier, Seife und Desinfektionsmittel limitiert wurde. So durfte zum Beispiel bei mir um die Ecke, jeder nur zwei Packungen Flüssigseife einkaufen. Die anfänglichen Hamsterkäufe haben sich aber laut ZEIT, mit dem Ende des Krisenmodus im Land, deutlich verringert.

Abbildung 1 (https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:COVID-19-Pandemie_Corona-Krise_Hamsterk%C3%A4ufe_von_Toilettenpapier_LIDL_Tauberbischofsheim.jpg)

Veränderte Arbeitswelt

Laut einer Umfrage vom BR an 1000 Menschen, arbeitete jeder Zweite im März 2020 von Zuhause aus.  Was in vielen Firmen vor der Krise nicht möglich war, meist aufgrund fehlender Technik und einzuhaltender Datenschutzbestimmungen, musste an einigen Arbeitsplätzen schnellstmöglich angepasst werden. Die anfängliche Euphorie nach mehr Flexibilität und Selbstbestimmung hatte sich jedoch bei vielen schnell wieder gelegt. Denn mit dem Wandel von Büro zu Home-Office standen auch einige Herausforderungen an, wie zum Beispiel ein zu ändernder Führungsstil oder die Verwendung von technischen Geräten.  So wird den Mitarbeitern mehr Vertrauen und Verantwortung zugetragen, wenn sie von Zuhause aus arbeiten.  Die Umstände, unter denen viele in den eigenen vier Wänden arbeiten mussten, waren teilweise schwer zu bewältigen.

Ich erinnere mich an einige Berichte im Radio, in welchen verschiedene Personen ihre derzeitige Situation geschildert hatten. Viele erzählten davon, dass es schwer sei Kinder und Arbeit daheim unter einen Hut zu bekommen. Da beim Nachwuchs die Schule ausfiel, mussten die Eltern zusätzlich noch die Rolle der Lehrer übernehmen und nebenbei noch ihren eigentlichen Beruf ausführen.  Die Krise hat so einige Chancen aber auch Herausforderungen für die Veränderung des Arbeitslebens aufgezeigt. Laut einer Umfrage der ZEIT haben 90% der Unternehmen positive Erfahrungen mit Home-Office gemacht.  Ob das auch mehr Angestellte in Zukunft möchten und ob die Schule nach den Sommerferien wieder in den Normalbetrieb zurück geht, bleibt abzuwarten.

Mehr Anerkennung und Lohn für die Mitarbeiter in der Pflege?

Abbildung 2 (https://pixabay.com/de/photos/krankenschwester-pflege-die-anfrage-2536963/)

Wie die Helden wurden sie von der gesamten Bevölkerung gefeiert, es wurde viel Dank und Ehrfurcht gezeigt.  Doch das reicht den meisten nicht. Ein Artikel der Tagesschau zeigt auf, dass Mitte April 6400 Ärzte und Pflegekräfte in Deutschland  sich mit dem Corona-Virus infiziert hätten und acht daran gestorben seien. 

Vom Jubel und Applaus auf den Balkonen können sich die Pflegekräfte jedoch nichts kaufen, ihr Gehalt ist meiner Meinung nach nicht angemessen für die Arbeit, mit welcher sie sich in der Krise in Lebensgefahr brachten. Endlich bekommen sie die Anerkennung, welche ihnen vor langer Zeit schon hätte zugetragen werden sollen. Laut einem Bericht der ZEIT und den Erfahrungen meiner Mutter, mussten die Krankenschwestern sogar arbeiten selbst wenn sie mit dem Virus infiziert waren. Oftmals gab es nicht genügend Schutzkleidung und die Krankenschwestern brachten sich für das Leben anderer selbst in Gefahr.

Den versprochenen Bonus von 1500 € hat meine Mutter noch nicht erhalten und allgemein nennt sie den Bonus „Schweigegeld“, damit die Pflegekräfte endlich mal „Ruhe geben“.

Schlussendlich bleibt zu sagen, dass die Mitarbeiter der Krankenhäuser in den Himmel gelobt wurden, während der Krise und jetzt, da die Fallzahlen deutlich sinken, von der Regierung und der Bevölkerung wieder für selbstverständlich gehalten werden. Ob sich auf Dauer etwas zum Positiven ändert, bleibt abzuwarten.

Abschließende Worte

Im Großen und Ganzen hat die Pandemie das Leben vieler Menschen verändert, einiges davon wird erhalten bleiben, wie zum Beispiel die Option, dass mehr Menschen von Zuhause aus arbeiten dürfen. Andere Dinge, wie die schlechte Bezahlung des Pflegepersonals, werden sich wohl so schnell nicht ändern. Es bleibt dennoch abzuwarten, welche Lehren wir auf lange Sicht aus der Pandemie ziehen und wem diese zugunsten kommen werden.

Autorin: Barbara Lösch

Date: 09.08.2020

*Dieser Beitrag ist im Rahmen des Kurses Krisenmanagement in der globalen Sars-Cov2 / Covid19 Krise entstanden.

Leave a Reply